Wenn Mieze sich nicht wehren kann  

Nicht nur wir Menschen können mobben oder zu Mobbingopfern werden, auch unter den Tieren ist das weit verbreitet. Der vermeintlich Starke sucht sich einen Schwachen und macht ihn fertig, alleine oder in der Gruppe.

Katzen, die nach draußen dürfen, haben einerseits das Glück jeden Tag viele tolle neue Erlebnisse und Eindrücke zu bekommen, aber andererseits ist das Leben in Freiheit ein täglicher Kampf und so manche Katze zieht dabei den kürzeren.

Aber erst einmal von vorne, es gibt zwei Arten der Katzenhaltung: Reine Wohnungskatzen, die keine Möglichkeit haben nach draußen zu gehen, und Freigänger, die rein und raus dürfen wie sie wollen.

In der Fachsprache nennt man das Haus der ersten oder zweiten Ordnung. Das Haus der ersten Ordnung ist daheim, wo sie schlafen, fressen, kuscheln, sich geborgen fühlen. Das Haus der zweiten Ordnung ist draußen, wo das Revier abgesteckt wird und das ist, je nachdem wie viele Katzen in einer Gegend leben, nicht einfach.

Katzen die das erste mal raus dürfen, müssen sich alles erkämpfen und erarbeiten. Am Anfang entfernen sie sich nicht weit von ihrer Wohnung, jeder Grashalm, jeder Gegenstand, jeder qm muss berochen und markiert werden und sie riechen und merken dass sie nicht alleine sind.

Kräftemessen unter Katzen

Katzenblog - Katzen Mobbing PsychologieWenn Katzen sich noch nicht kennen, kann es oft erst zu einem Kräftemessen kommen. Da wird erst mal abgeklärt wer der Chef ist. Da geht es um Revierverteidigung und überhaupt erst mal abchecken was der neue für ein Lappen ist. Was hat der oder die eigentlich drauf. Und Katzenkämpfe sind nichts für Weicheier, da geht es richtig rund und endet mit so einigen Verletzungen.

Aber es gibt Katzen, die sind Pazifisten, die wollen nicht kämpfen, die wollen nur in Ruhe gelassen werden, kein Ärger, keiner der einen nervt, keinen Stress. Und genau diese haben es ziemlich schwer. Der Schüchterne, Schwächere ist ein Opfer für so manche coole Katze, die es sich zum Zeitvertreib macht, den immer zu kloppen. Sobald sie ihr Opfer sehen wird sie gejagt, verkloppt und gedemütigt und manchmal ist das Mobbing so heftig, dass sich die Miez nicht mehr außer Haus traut.

Wie merkt du das deine Katze ein Mobbingopfer ist? Und was kannst du dagegen tun?

Ein Freigänger ist hier und da und überall, wir kriegen nicht mit was draußen so abläuft. Man merkt es vielleicht daran das sich die Miez nicht mehr raus traut und ganz verstört ist. Die einzige Sicherheit, die sie hat, ist ihre Wohnung, aber auch nur dann, wenn du eine Katzenklappe hast, die nur auf deine Katze reagiert. Wie z.B: eine Magnetkatzenklappe, die auf den Chip deiner Katze eingestellt ist.

Hast du eine normale Katzenklappe, so kann es – wie in einen mir bekannten Fall – für die Mieze so richtig ungemütlich werden. Da jagt der Feind die Miez, durch die Katzenklappe bis in die Wohnung rein, bedrängt sie und frisst ihr Futter weg und wenn er genug hat, haut er wieder ab. Die Sicherheit, die sie sich zu Hause erhofft, hat sie leider nicht mehr. Also ich rate zu einer Chipmagnetklappe, so können keine ungebetenen Gäste die Sicherheitszone betreten und Miez fühlt sich wieder sicher.

Mobbing in der Wohnung

Aber auch drinnen kann es zum Mobbing kommen. Wenn wir eine Zweitkatze anschaffen oder uns sogar für Mehrkatzenhaushalt entscheiden. Eigentlich verständlich, plötzlich ist da ein neuer Eindringling und stiefelt in deinem Revier herum, das geht ja mal gar nicht. Mal gleich klarstellen wer hier das sagen hat. Wie merkt man, dass der Neuzugang gemobbt wird?

Da kann der Weg zum Klo oder aus dem Klo raus versperrt werden, nicht durch die Tür lassen, Blicke, ständiges Hinterhergehen und Fauchen oder Angreifen, nicht fressen oder schlafen lassen.

Um Mobbing daheim zu vermeiden, muss die Katze, die als erstes dort war, immer das Vorrecht behalten. Sie wird als erstes gefüttert und sie bekommt die meiste Aufmerksamkeit. Und dann heißt es viel miteinander spielen und alle mit zu intrigieren. Und eine Katzengruppe immer beobachten. Nicht alle Katzen passen zusammen, oder können sich zusammenraufen. Wenn alle Bemühungen nichts nützen, muss für eine der Miezen ein neues Zuhause gesucht werden, denn ständige Angst ist nicht gesund und keiner möchte das sich die Katze bis zu ihren Leberwurstende verkriechen muss.

Es kommt immer auf die Persönlichkeit einer Katze an, Stinkstiefel und Egoisten gibt es überall, aber genauso gibt auch viele sehr soziale Katzen die sich freundschaftlich verhalten und den vermeintlich schwächeren Mut machen oder sogar unterstützend zur Seite stehen.

 Und? Wie sozial ist deine Katze? 
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