Edel oder Einfach?

Wenn man der Natur freien Lauf lässt, kommen die tollsten und lustigsten Farbkreationen raus. Der Mensch will aber Einzigartigkeit, so kam es, das er im 19. Jahrhundert anfing, nach Schönheit zu züchten. Welchen Unterschied macht das denn, außer das dich der Anblick einer Rassekatze einfach umhaut?

Als ich mir vor vielen Jahren von einer Freundin zwei Katzen vom Bauernhof holen wollte, war ich mehr als überrascht. In der trockenen, mit Heu ausgelegten Kuhtränke befanden sich 6 Katzenbabys, 5 getigerte und dann noch ein schwarzer wuschliger kleiner mit dunklen Kulleraugen, der mich an ein Gorillababy erinnerte.

Wie kommt den das, wollte ich wissen? Da ist Nachbars schwarzer Perserkater ausgebüxt und beglückte die getigerte Katzendame meiner Freundin und so entstand der kleine Persermix.

Elisabeth Strömer - Strebermiezen - Rassekatzen oder EKHDas ist einfach die Natur. Das sind die EHK, die Europäischen Kurzhaar Katzen, so werden sie genannt unsere Hauskatzen, die schwarzen, roten, gefleckten, getigerten, gepunkteten oder dreifarbigen. Und wenn sich mal der Rassekater Birma mit der getigerten Bauerhoflady Zensi einlässt, kommt halt ne ganz besondere Kreation raus. Bei unseren Hauskatzen, die unkastriert draußen umherspazieren, lässt die Natur den freien Lauf. Schön und toll sind unsere Hauskatzen alle mal.

Wer aber etwas ganz besonderes haben möchte, der sucht sich eine Rassekatze von einem  GUTEN ANNERKANTEN ZÜCHTER.

Eine Rassekatze ist nach bestimmten Zuchtbestimmungen und Standards eines Katzenverbandes gezüchtet worden. Jede Rassekatze hat einen Stammbaum, Ahnentafel, aus der die letzten 4-5 Generationen erkennbar sind. Heute gibt es mehr als 50 verschiedene Rassen, anerkannt sind etwa 40. Es gibt die Kurzhaar, Halblanghaar und Langhaarrassen.

Von Abessinier, Birma, Maine Coon, Perser, Norweger, Bengalen, Siam usw. von der Fell bis zur Augenfarbe, den Körperbau einfach nur unsagbar wunderschöne Katzen, aber das Wohl der Katze trifft manchmal in den Hintergrund. Viele dieser Katzenrassen sind überzüchtet und haben oft in ihren Leben Probleme, so haben Perser durch die eingedrückte Nase es schwer richtig zu atmen, manche Maine Coons haben Probleme mit den Herzen usw.

Lass dich im Vorfeld beraten

Wenn du dich für eine Rassekatze entscheidest dann muss dir bewusst sein, das der Freigang dieser Katzen gefährlich ist, da Katzen von edler Rasse gerne geklaut werden, weil die gut verkauft werden können. Main Coons oder Birma überhaupt Langhaar oder Halblanghaarkatzen brauchen viel Pflege. Und wie bei einen Hund auch, solltest du dir im Vorfeld Informationen einholen, am besten auch da von einem Katzenspezialisten, damit du für dich die richtige Rasse findest. Wenn du dir z.B: eine Bengalkatze anschaffst, muss dir klar sein das diese eine Wildkatze ist und wenn die nicht rassegerecht aufwachsen oder leben kann, dann hast du nicht viel Spaß mit ihr. Oder du willst was ruhiges und nimmst dir ne Siamkatze, die gerne viel quatscht. Sehr anstrengend.

Für Rassekatzen gibt es Kataloge bzw. Bücher die dir sagen, welchen Charakter, welche Pflege sie brauchen, wie das Verhalten ist usw. Trotz dieser Katalogisierung ist jedes Wesen, egal welcher Rasse sie angehört, ein eigenes Individium, mit einem eigenen Kopf und einer eigenen Persönlichkeit. Das ist ein Leitfaden welche Rasse besser zu dir passen könnte. Geh nicht nur nach Schönheit, denn ich habe so manchen Katzenhalter erlebt, der sich nur aus Schönheitszwecken für die Katze entschieden hat, keine Freude an der Katze hatte, weil sie zu anstrengend war und überhaupt nicht ins Leben des Halters passte. Und das ist nicht schön für beide, erst recht nicht, weil sie ja auch ne Stange Geld kosten. Schönheit ist nun mal teuer.

 GANZ WICHTIG!!!!!! 

Wenn du dir eine Rassekatze anschaffen willst, hole dir die Hilfe eines geprüften Katzenexperten dazu (Katzentrainer, Katzenpsychologe ), der dir hilft, die richtige Rasse und Züchter zu finden, der dich begleitet und schaut, dass mit den Miezen alles in Ordnung ist.

Ich freue mich immer, wenn ich als Katzensitter mal Rassekatzen betreuen darf, aber selber bin ich Fan von den stinknormalen Hauskatzen, wo es keine Kataloge gibt, sondern wo ich den Charakter kennenlernen muss. Ich wünsche mir das die Züchter nicht noch mehr kaputtzüchten, noch schöner, noch besser, noch perfekter. Katzen sind wunderbare Tiere und die Zeit nehmen sich kennenzulernen, die Macken des anderen zu akzeptieren und mit ihnen zu leben, das ist das größte Geschenk.

 Ich wünsche Dir für welche Katze du dich auch entscheidest ganz viel Spaß und Freude. 

 

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